Dysplasie

Wir bieten Ihnen eine von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierte Dysplasieeinheit an. Unsere Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ist damit eine von acht Kliniken in NRW, die besonderen Fokus auf die Früherkennung von Krebs und Krebsvorstufen legt. Für unsere speziellen Vorsorgeuntersuchungen, sorgfältige Diagnostik, schonenden Behandlungen und exzellente Nachsorge sind wir daher ausgezeichnet worden.

Wichtig: Unsere Diagnostik ist schnell! Wir klären mit Untersuchungen und Probenentnahme innerhalb von max. 14 Tagen ab, ob eine Therapie notwendig ist. Sollte sich ein Verdacht bestätigen folgen umgehend weitere Untersuchungen und Behandlungen, ggf. auch eine Operation.
Ein wichtiger Schritt bei der Früherkennung ist die Dysplasiesprechstunde. Für diese Spezialsprechstunde zur Erkennung von Krebsvorstufen der weiblichen Genitalien, das heißt der Vulva, der Vagina und des Gebärmutterhalses sind besondere Kenntnisse notwendig. Auch die Schamlippen können mit der Methode untersucht werden. Dies sollte zum Beispiel bei chronischen Hauterkrankungen wie dem Lichen sclerosus stattfinden.

Die Untersuchung in unserer Dysplasiesprechstunde wird von den gesetzlichen Krankenkassen zur Abklärungs-Kolposkopie im Sinne der neuen Krebsvorsorgerichtlinie übernommen. 
Bei der Terminabsprache sollten Sie darauf achten, dass die letzte Regelblutung sicher beendet ist.

Krankheitsbild

Insgesamt ist Gebärmutterhalskrebs heute eine seltene Erkrankung. Um jedoch Vorstufen, sogenannte Dysplasien, früh zu erkennen, wurden bereits vor Jahrzehnten Vorsorgeuntersuchungen eingeführt. 

Bösartige Tumoren, auch Zervixkarzinome, entwickeln sich oft über Jahre. Das Durchschnittsalter der erkrankten Frauen mit Gebärmutterhalskrebs liegt bei 55 Jahren, die Krebsvorstufe entwickeln meist schon jüngere Frauen unter 35. In Deutschland erkranken über 100.000 Frauen an einer Vorstufe, aber nur 4500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Da sich die Veränderungen meist am äußeren Muttermund bilden und dieser bei Untersuchungen gut zugänglich ist, können Zellveränderungen oft früh erkannt und erfolgreich behandelt werden.

Diagnose

Dysplasiesprechstunde

Unsere Spezialsprechstunde dient der Erkennung von Krebsvorstufen der weiblichen Genitalien, das heißt der Vulva, der Vagina und des Gebärmutterhalses. Hierzu sind mehrere Fortbildungen, praktische Erfahrungen und eine Diplomprüfung notwendig, die sich ausschließlich mit der Diagnose und Therapie von Krebsvorstufen befassen.

Bei der Terminabsprache sollten Sie darauf achten, dass die letzte Regelblutung sicher beendet ist.

PAP Abstrich

Bei der Abstrichuntersuchung (PAP) werden Zellen von Ihrem Muttermund entnommen und von einem Spezialisten, einem Zytologen, untersucht. Dadurch kann man einzuschätzen, ob bei Ihnen eine Gebärmutterhals-Krebsvorstufe bestehen könnte. Zusätzlich kann auch ein Test auf das Humane Papilloma Virus (HPV), der ein Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines Gebärmutterhalskrebses ist, erfolgen. Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung stellt einen hohen Schutz vor einem Gebärmutterhalskrebs dar. 

Ist dieser Test nun dennoch auffällig geworden und es besteht der Verdacht auf eine Krebsvorstufe, so bleibt ausreichend Zeit diesen Verdacht mit Hilfe zusätzlicher Tests oder einer speziellen Untersuchung, der Abklärungskolposkopie zu klären.

Kolposkopie

Eine Kolposkopie ist die gynäkologische Untersuchung mit einem Mikroskop. Zusätzlich wird hochverdünnter Essig auf den Muttermund aufgetragen, um anhand verschiedener Zeichen eine schwere Krebsvorstufe zu erkennen. Gelegentlich kann das zu einem leichten Brennen führen, das binnen Minuten wieder verschwindet.
Hierbei lassen sich auch Gewebeproben aus verdächtigen Bereichen entnehmen. Hierbei spürt man nur ein leichtes Zwicken.

Behandlungsmethoden

Die Konisation war früher der Standard zur Therapie der Gebärmutterhals-Krebsvorstufen. Zwar wird der Begriff noch verwendet, die Technik ist heute jedoch eine andere. Ziel ist hierbei die sichere Entfernung der schweren Krebsvorstufe, dabei aber eine maximale Gewebeschonung, um die Funktion des Gebärmutterhalses in der Schwangerschaft nicht zu gefährden. Dazu wird mit einem hochfrequenten Strom und einer Schlinge oder per Laser der Übergangsbereich – die Transformationszone – entfernt.

Nachsorge

Sechs Monate nach der Operation wird eine Kontrolluntersuchung mit Abstrich und HPV-Test durchgeführt, ggf. auch eine Kolposkopie. Bei den meisten Patientinnen sollte dieser Test negativ ausfallen. Ideal ist, wenn auch der HPV-Test negativ ist. Sollte dieser positiv sein, ist dies vor allem ein Hinweis darauf, die Kontrolluntersuchungen konsequent weiterzuführen und nicht zu vernachlässigen.

Wie schützen?

Humane Papillomviren (HPV) sind die Hauptauslöser von Gebärmutterhalskrebs. Der gängige Impfstoff Gardasil® 9 beugt einer Infektion mit den neun verschiedenen HPV vor. Empfohlen wird die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren von der WHO und der Ständigen Impfkommission (STIKO). 
Je früher geimpft wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch kein Kontakt zu den Viren bestanden hat. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen bis zum 18. Lebensjahr: ältere Frauen und Männer müssen die Impfung selbst bezahlen. In diesen Fällen lohnt sich die Nachfrage direkt bei der Krankenversicherung. 
Die Impfstoffe sind nicht wirksam, wenn schon eine HPV Infektion vorliegt. Durch eine Impfung nach einer Konisation ist es möglich, das Risiko einer erneuten Erkrankung zu reduzieren. Besonders für jüngere Frauen ist dies daher zu empfehlen. Auch in diesen Fällen lohnt sich einen Kostenerstattungsantrag.


Zertifikat


Die Klinik

Frauenheilkunde ist Vertrauenssache. Deshalb machen Einfühlungsvermögen, Intimsphäre und Sicherheit den Unterschied in unserem Leistungsangebot.
Wir stehen für eine moderne Frauenheilkunde, die ganzheitlich, interdisziplinär und durch und durch menschlich ist. Entsprechend decken unsere Fachärzte die ganze Bandbreite der Gynäkologie ab, inklusive der Früherkennung und Behandlung von frauenspezifischen Krebserkrankungen.

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